Was macht eine Doula?
Doula kommt vom griechischen douleia und bedeutet Dienerin der Frau.
In Deutschland sind die Doulas noch eine Rarität und eher unbekannt. In den USA ist die Anwesenheit einer Doula seit Jahren üblich, auch in Europa und der Schweiz wächst die Bedeutung einer Doula zunehmend.
Früher wurden Schwangere während der Geburt von anderen geburtserfahrenen Frauen begleitet. Oft war dies ein ganzer Kreis von Frauen. Die eigenen Schwestern, Schwägerinnen, Mamas, Omas und Hebammen waren dabei. Es war also immer ein Ansprechpartner vorhanden.
Inzwischen sieht die Realität leider anders aus. Auch durch den Verlust der großen Familien, der Verlegung in die Krankenhäuser und dem Mangel an Hebammen und medizinischem Personal ist eine Gebärende mit ihrem Partner oft allein.
Die Doula kommt als Ergänzung von Hebammen und Ärzten dazu. Sie fungiert als ständige Ansprechpartnerin für die Gebärende und Ihren Partner und vermittelt mit den Hebammen und sucht gemeinsame Lösungen, für die Umsetzung der Wünsche. Ihre Aufgaben sind nicht medizinisch und sie ersetzt keine Hebamme, auch wenn sie um medizinische und anatomische Zusammenhänge Bescheid weiß. Sie ist um eine gute Zusammenarbeit mit den Hebammen bemüht, da dies sonst den Geburtsvorgang stören könnte.
Sie ist die emotionale Stütze der Frau während der Schwangerschaft, der Geburt und im Wochenbett.
Schon während der Schwangerschaft wird ein Vertrauensverhältnis aufgebaut, die Geburt geplant, Wünsche und Sorgen besprochen. Es gibt einfühlsame Informationen für die Geburt, für die Kommunikation im Kreissaal und für die Wochenbettzeit.
Die Doula stärkt die Schwangere für ihre natürliche Fähigkeit ein Kind auf die Welt zu bringen.
Im Kreissaal hilft die Doula dabei Wellen zu veratmen, die Position zu wechseln, hilft bei der Körperpflege, reicht Getränke und Essen, massiert und sorgt für eine angenehme Atmosphäre. Auch der Partner wird dabei unterstützt, wenn er seine Frau bei der Geburt begleitet. Ihm werden im Vorwege Handgriffe gezeigt, Kommunikationsmethoden besprochen, Zusammenhänge für die Geburt erklärt und unter der Geburt dient die Doula auch ihm als Stütze.
1995 stellten Klaus und Kennell fest, dass bei der Geburtsbegleitung durch eine Doula weniger Geburtseingriffe nötig waren, die Kaiserschnittrate, sowie Saugglocken- und Zangengeburten sanken und weniger Stillprobleme auftraten.
Die Paare fühlten sich sicherer und es kam zu deutlich weniger Wochenbettdepressionen.
Die Doula schafft den Raum, den die Frau benötigt, um ihren Kopf auszuschalten und sich auf ihre Instinkte und die Geburtsarbeit einzulassen.