Ernährung im ersten Lebensjahr
Wie kommt dein Baby von der Milch zur Bratwurst?
Ganz klar, nach der Geburt bekommt Euer Kind erstmal Milch. Im optimalsten Fall sollte es Muttermilch sein, aber es gibt viele Gründe warum es mit Stillen nicht auf Anhieb klappen mag.
Hilfreich kann da eine Stillberatung sein. Aber Stillberatung ist nicht gleich Stillberatung. Es ist kein zertifizierter Begriff – so kann sich jeder Stillberaterin nennen. Ich empfehle darauf zu achten, dass es eine zertifizierte Stillberaterin ist. Solltest Du nicht stillen, egal aus welchen Gründen, bekommt Dein Kind die Flasche. Aber da fängt die Überflutung von Angeboten/Informationen bereits an. Welche Milch? Welche Marke? Auf welche Inhalte muss geachtet werden? Industriell hergestellte Säuglingsnahrung mit der Bezeichnung PRE bzw. PRE HA auf Kuhmilchbasis ist die beste Alternative zu Muttermilch. Sie gewährleistet durch den standardisierten Gehalt an Nährstoffen und Energie eine vollwertige und sichere Ernährung.
Auf dem Markt findet man neben Pre- und 1er- Nahrung auch Folgenahrung mit der Kennzeichnung „2“ oder „3“. Diese enthalten neben Lactose und Stärke noch weitere Kohlehydrate, davon häufig auch Saccharose (Haushaltszucker). Der Wechsel auf eine Folgenahrung ist weder erforderlich noch von offizieller Seite empfohlen.
Aber wie kommt Dein Baby jetzt von der Milch zur Bratwurst?
Bei der Beikost gibt es verschiedene Wege, hierbei ist aber wichtig zu schauen, was bei Euch zur Familie passt. Es gibt nicht den einen richtigen Weg! Ob Brei, Breifrei oder eine Mischung-völlig egal. Es gibt grundsätzlich nur wenige Dinge auf die geachtet werden sollte, darauf möchte ich jetzt etwas eingehen:
Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Beikoststart? Die Beikostreife unterscheidet sich von Baby zu Baby! Die verschiedensten deutschen Fachgesellschaften empfehlen zwischen dem 5. und 7. Monat zu beginnen. WHO empfiehlt die goldene Mitte und empfiehlt 6 Monate voll zu stillen oder alternativ Pre zu geben.
Eine genaue Altersempfehlung ist allerdings immer sehr schwierig. Beobachtet Eure Kinder und durch ihr Verhalten (Reifezeichen), zeigen Sie Euch den richtigen Zeitpunkt. Erfüllt Euer Kind die Reifezeichen könnt ihr starten. Dabei ist es eigentlich nur wichtig zu wissen, dass grundsätzlich Muttermilch oder Pre Nahrung Hauptnahrungsquelle bleiben sollte und Beikost nur eine Beigabe zur Milch ist und nicht Ersatzkost. Auch solltet Ihr darauf achten, dass einige Lebensmittel, zum Schutz vor Aspiration/ Verschlucken und Lebensmittelinfektionen im ersten Lebensjahr, gar nicht gegeben oder nur schrittweise eingeführt werden sollten.
Da wir in Deutschland üblicherweise mittags warm essen, hat es sich eingebürgert das auch mittags mit Beikost gestartet wird. Allerdings ist der Zeitpunkt, unter Berücksichtigung der Bedürfnisse des Säuglings und hinsichtlich des Familienablaufs flexibel gestaltbar. Eine entspannte Atmosphäre und ausreichend Zeit sollten hier, bei der Zeitauswahl der ausschlaggebende Faktor sein. Schrittweise bietest du dann deinem Kind zu allen Familienessen etwas zu essen an. Aus reinen Milchmahlzeiten werden so dann 3 Hauptmahlzeit und 2 kleine Zwischenmahlzeiten. Muttermilch und Pre gibt es weiterhin nach Bedarf.
Tja, und dann ist dein Baby schon bald 12 Monate und kein Baby mehr. Wie es dann weiter geht, verrate ich dir in dem 2 Beitrag:
Ernährung nach dem 1. Geburtstag
Deine Scarlett Highley