Ernährung nach dem 1. Geburtstag
Dein Baby ist jetzt ein Kleinkind.
Ab dem 1. Geburtstag ist dein Baby kein Säugling mehr. Es gehört jetzt zu den Kleinkindern, dennoch darf und sollte Muttermilch oder Pre in der Ernährung deines Kinder weiterhin ihren Platz haben. Der Milchbedarf richtet sich da individuell nach der Menge an fester Nahrung, die dein Kind schon zu sich nimmt.
Wie im ersten Lebensjahr kann es auch in der Kleinkindzeit zu Schub-, Krankheits- oder Zahnungszeiten einen stärkeren Fokus auf der Milchnahrung haben. Auf natürliche Art und Weise wird dein Kleinkind dennoch spätestens ab dem 1. Geburtstag in seinem individuellen Tempo Milchmahlzeiten zugunsten fester Kost reduzieren. Wichtig ist hier nochmal zu erwähnen, dass das biologische Abstillalter zwischen 2 und 7 Jahren liegt.
Aktuell gibt es leider kein einheitliches Konzept als Orientierungshilfe für die Kleinkindernährung. Es gibt 3 verschiedene anerkannte Pyramidenmodelle, der FKE (Forschungsinstitut für Kinderernährung) , DGE (Deutsche Gesellschaft der Ernährung) und dem AID Infodienst (jetzt das Bundeszentrum für Ernährung. Diese unterscheiden sich aber nur in der Grafischen Darstellung und den Hilfsmitteln.
Grundlegend ist eine eine abwechlungsreiche Speisenauswahl und Mahlzeitengestaltung wichtig. Manchmal gar nicht so leicht, wenn dein Kind sich zum Obstverweigerer und Gemüsemuffel entwickelt. Keine Sorge, das ist eine ganz normale Phase und gehört zu der Entwicklung dazu. Druck, Zwang und Belohnungen sind da keine Lösung! Oftmals verstärkt und verschlimmert es sogar die ganze Situation. Kinder lernen durch Nachahmungen.
Daher ist es gut, wenn du selbst eine bunte Vielfalt an Lebensmittel zu dir nimmst. Helfen kann auch eine bunte Auswahl, ganz nach dem Motto „das Auge isst mit“ und die Kinder mit einzubeziehen, geht gemeinsam einkaufen oder kocht doch mal zusammen. Eine Alternative und ein bewährte Praxis Tipp 😉 : Hin und wieder einfach das Gemüse oder Obst verstecken. Zum Bespiel in Soßen, Waffeln, Pfannkuchen oder Bratlingen.
Aber wieviel Obst und Gemüse sollte dein Kind zu sich nehmen?
Durch die einfache Botschaft: „zwei Portionen Obst und 3 Portionen Gemüse täglich“ der deutschen Krebsgesellschaft ist es für jedermann einfach umsetzbar ausreichend Gemüse und Obst zu sich zu nehmen. Als Portionsgröße ist hierbei das Handmaß gewählt. Dadurch ergibt sich, egal ob große oder kleine Hände, eine altersangepasste Mengenauswahl. Bei großstückigem Obst und Gemüse z.B. Apfel gilt eine Handvoll als Portion, bei zerkleinerten und kleinstückigem Obst und Gemüse z.B. Blaubeeren gelten 2 Hände, als Schale gehalten, als eine Portion.
Auch eine große Sorge ist bei den meisten Eltern das Trinken. Wie eingangs erwähnt, wird die Milch schrittweise durch das Kind reduziert, daher sollte dann auch die Trinkmenge an anderen Flüssigkeiten steigen. Optimal sollte das Wasser sein, da Säfte und Tees durch ihre (teils zugesetzten) Süße das Essverhalten prägen.
Wie viel dann dein Kind trinken sollte hängt von verschiedenen Faktoren ab, z.B. Temperatur und Bewegung. Unter den Fachgesellschaften gibt es auch keine Einigung. Zusammenfassend kann allerdings gesagt werden, dass es eine Gesamtzufuhr (inkl Flüssigkeit aus der Nahrung, sowie Muttermilch und Pre-Nahrung) von ca 80-100ml pro kg Körpergewicht sein sollte. Statt das Kind aber ständig an das Trinken zu erinnern, gilt auch wie bei anderem Vorbild sein und das Trinken immer griffbereit haben, so das nach Durstgefühl getrunken werden kann.
Musst du grundsätzlich bei den Lebensmittel etwas beachten? Nein, auch wenn die Webeverprechen für sogenannte Kinderlebensmittel sich sehr verlockend anhören, sollten diese sehr kritisch gesehen werden, denn gegenüber herkömmlichen Lebensmitteln zeigen ausgezeichnete Kinderlebensmittel keinen ernährungsphysiologischen Vorteil. Im Gegenteil, untersuchte Produkte wiesen sogar eindeutige Nachteile auf.
Damit dein Kind sich gesund und ausgewogen ernährt ist neben der bunten Auswahl, grundsätzlich das wichtigste eine entspannte Atmosphäre am Familientisch.
Deine Scarlett Highley